🎙️ Episode 7 – „Zwischen Schulter-Miracle, Rezeptor-Zauberei & Sportarten-Bashing: Was passiert wirklich im Körper?“


In der siebten Episode des Podcasts liefern Alex & Fritz erneut eine fesselnde Mischung aus spannenden Behandlungsfällen, tiefergehender Therapie-Diskussion und unterhaltsamem Sport-Talk. Diesmal dreht sich alles um erfolgreiche Therapie-Highlights, überraschende Reaktionen des Körpers, kritische Diagnosen – und eine hitzige Debatte über die Frage: Welche Sportler sind eigentlich am vielseitigsten?

🦾 Therapie-Fall 1: Schulter-Drama mit Happy End

Alex berichtet von einer ambitionierten Tennisspielerin mit massiven Schulterproblemen. Nach einer Eigenbluttherapie (ACP) war der Arm plötzlich kaum noch beweglich. Statt mit klassischer Pathoanalyse zu starten, ging Alex gemeinsam mit Kollegin Lena einen anderen Weg: Zielgerichtete Serratus-Aktivierung, unterstützt durch Techniken aus dem Human Development Concept. Mit Übungen wie dem 90-90-Hip-Lift, gezielter Atmung und später Scapula-Push-Ups kam der Durchbruch:

„Was mit 1 Kilo nicht ging, war nach wenigen Tagen mit 3 Kilo im Warm-up kein Problem mehr.“

Die Tennisspielerin konnte wieder schmerzfrei schlagen – ein Fall, der eindrucksvoll zeigt, wie gezielte Aktivierung, Atemmechanik und Schulterblattkontrolle akute Reizzustände regulieren können.

🧠 Therapie-Fall 2: Rezeptoren, Zebras und ein Zahnstocher

Ein Crossfitter mit beidseitigen Hamstring-Schmerzen beim Laufen bringt Alex zum nächsten „Magic Mike“-Moment. Mit Hilfe der rezeptorbasierten Testung (inspiriert von Daniel Müller) findet Alex die Ursache im Bereich der Lendenwirbelsäule (L5/S1). Überraschend: Durch gezielte Nozizeptor-Stimulation mittels eines Zahnstochers (!) und anschließende Integration über koordinative Bewegungen verbessert sich die Ansteuerung der Hamstrings dramatisch – und der Athlet läuft schmerzfrei:

„Es ist keine Magie. Es sind Rezeptoren. Aber es fühlt sich magisch an.“

🦶 Therapie-Fall 3: Instabiler Großzeh bei Leistungssportler

Fritz berichtet von einem Handballer der 2. Bundesliga, dessen Großzeh mehrfach luxiert ist. Nun gilt es, über Training der umliegenden Muskulatur eine Stabilisierung zu erreichen – ohne den Zeh zu tapen. Alex und Fritz diskutieren dabei grundsätzlich die Rolle von Kompensationsstrategien im Körper, Biomechanik vs. Pathologisierung und ob jede statische Auffälligkeit (wie ein schiefes Becken) wirklich klinisch relevant ist:

„Wenn man Eishockeyspieler begradigt, treffen sie nichts mehr. Funktion schlägt Form.“

⚽🏀🏐 Sportartenvergleich: Wer kann was – und warum?

In der Mitte der Episode eskaliert der sportliche Schlagabtausch:
Wer kann sich besser in andere Sportarten integrieren – Fußballer, Handballer, Basketballer oder Volleyballer?

Alex provoziert:

„Jeder Handballer kann Fußball spielen. Aber kein Fußballer kann Handball spielen.“

Fritz hält mit klarer Hierarchie dagegen – und zieht sogar Volleyballer durch den Kakao. Die beiden analysieren sportartübergreifend die motorischen Anforderungen, Adaptationsfähigkeit, Bewegungskomplexität, Feldgröße, Kontaktintensität und Auge-Fuß- bzw. Auge-Hand-Koordination.

🦴 Fallbeispiel: „Arthrose Grad IV“ bei einem Marathonläufer?

Ein ambitionierter Hobby-Marathonläufer von Fritz bekommt plötzlich starke Hüftschmerzen. MRT-Befund: Knorpelschaden Grad IV – laut Orthopäde. Alex bleibt skeptisch:

„Innerhalb einer Woche Knorpeldegeneration Grad IV? Glaube ich nicht.“

Die beiden diskutieren kritisch die Vergabe solcher Diagnosen, die Rolle von Bildgebung, die Bedeutung des klinischen Bildes (Range of Motion, Schmerzen) und mögliche Nocebo-Effekte durch drastische Aussagen.

🏋️‍♂️ Diskussion: Brauchen junge Athleten mehr Muskelmasse?

Im letzten Drittel geht es um eine Rückmeldung aus der vorherigen Folge: Sollte man Jugendlichen im Leistungssport zu mehr Muskelmasse raten? Alex & Fritz positionieren sich klar:

  • Muskelaufbau kommt bei Jugendlichen mit der Zeit – wenn Training und Ernährung stimmen

  • Frühzeitiger Fokus auf Hypertrophie kann mehr schaden als helfen

  • Leistungsentwicklung basiert zuerst auf Bewegungskompetenz, nicht Optik

🏁 Ausklang & Ausblick

Zum Abschluss teasert Fritz sein neues Berlin Barbell Athletik Gruppencoaching an – inklusive Call mit Q&A. Alex gibt ein Update zur integrativen Diagnostik mit Ricardo Lange, inklusive Gewinnspiel, das über 550 Teilnehmer verzeichnet. Und beide reflektieren über ihren Wunsch, den Podcast regelmäßig (vielleicht zweimal die Woche?) aufzunehmen.

💬 Zitat der Folge:

„Sag doch einfach, dass du im Gym nicht stark genug bist und deshalb noch laufen gehst.“ – Fritz über Hybridathleten