Denise Krahn im Fritz:cast – Der Weg zur BJJ-Weltmeisterin
In der neuesten Episode des Fritz:cast sprechen wir mit Denise Krahn – BJJ World Champion und Sportsoldatin bei der Bundeswehr. Sie erzählt von ihrem Einstieg ins Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), der Faszination dieses Sports und wie sie den Schritt zur Profiathletin gemacht hat. Außerdem gibt sie Einblicke in das Wettkampfsystem, das Leben als Athletin in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und wie sie sich auf ihre nächsten großen Wettkämpfe vorbereitet.
Von der Uni-Sporthalle zur Weltmeisterschaft
Denise kam eher zufällig zum BJJ, als eine Freundin sie zum Hochschulsport mitnahm. Schon nach wenigen Einheiten war sie fasziniert von der Vielseitigkeit und Intensität des Sports – insbesondere der Bodenkampf fesselte sie sofort. „Es war das erste Mal, dass ich im Sport wirklich Erfolgserlebnisse hatte“, erinnert sie sich. Ihr Ehrgeiz war geweckt und sie suchte sich ein professionelles Team, um regelmäßig zu trainieren.
Was macht BJJ so besonders?
Brazilian Jiu-Jitsu ist eine Kampfkunst, die den Bodenkampf in den Fokus rückt. Ziel ist es, den Gegner in dominante Positionen zu bringen und ihn mit Hebel- oder Würgetechniken zur Aufgabe zu zwingen. Dabei spielt Technik eine größere Rolle als reine körperliche Kraft – weshalb sich BJJ auch für Athleten unterschiedlicher Statur eignet. Denise beschreibt den Sport als extrem taktisch und strategisch: „Man hat ein unmittelbares Feedback – wenn eine Technik funktioniert, merkt man es sofort.“
Vom Studium zur Profikarriere
Ursprünglich studierte Denise Rechtswissenschaften, doch als ihre Erfolge im BJJ zunahmen, stellte sich die Frage, ob sie ihre sportliche Karriere weiter vorantreiben sollte. Nach einigen starken Wettkampfplatzierungen entschied sie sich, alles auf eine Karte zu setzen und BJJ professionell zu betreiben. „Ich wusste, dass ich in diesem Sport mehr erreichen kann als in jedem anderen Bereich meines Lebens“, sagt sie rückblickend.
Der Weg in die Nationalmannschaft und die Bundeswehr-Sportförderung
Über Wettkampferfolge und die Empfehlung ihres Trainers wurde Denise in die Nationalmannschaft aufgenommen. Dies öffnete ihr die Tür zur Sportfördergruppe der Bundeswehr, wo sie nun als Athletin gefördert wird. Dort hat sie die Möglichkeit, sich voll und ganz auf ihr Training und ihre Wettkämpfe zu konzentrieren. Sie beschreibt den Aufnahmeprozess als langwierig, aber lohnenswert: „Man muss konstant internationale Erfolge nachweisen, um als förderungswürdig zu gelten.“
Das Leben als Profi – Training, Wettkämpfe und Gewichtsklassen
Denise trainiert täglich mehrmals – Kraft, Technik und Sparring stehen auf dem Plan. Ihre Wettkämpfe finden im Schnitt alle drei Wochen statt, oft international. Besonders herausfordernd ist das Gewichtmachen: In ihrer Gewichtsklasse von bis zu 74 kg muss sie regelmäßig darauf achten, dass sie genau das richtige Gewicht zur richtigen Zeit hat, ohne dabei an Leistungsfähigkeit einzubüßen.
Die Herausforderungen und Besonderheiten des BJJ-Wettkampfsystems
BJJ-Wettkämpfe folgen einem klaren Regelwerk: Punkte gibt es für dominante Positionen, das Übernehmen der Kontrolle und gelandete Techniken. Am wichtigsten ist jedoch die Submission – das Erzwingen der Aufgabe des Gegners. Falls kein Kämpfer aufgibt, entscheidet die Punktzahl. „Die meisten Kämpfe werden letztlich durch Punkte entschieden, aber meine persönliche Submission-Rate liegt bei 88 %“, berichtet Denise stolz.
Frauen im BJJ – Herausforderungen und Fortschritte
Als eine der wenigen Frauen auf höchstem Wettkampfniveau trainiert Denise oft mit Männern. „Die besten Trainingspartner sind oft Männer, die in meiner Gewichtsklasse sind. Die wenigen Frauen auf hohem Level sind entweder kleiner oder trainieren nicht in dem Umfang, wie ich es tue“, erklärt sie. Trotzdem sieht sie positive Entwicklungen: Immer mehr Frauen entdecken BJJ für sich, und der Sport wächst stetig.
Blick in die Zukunft – Wettkämpfe und Ziele
Als nächstes steht für Denise die Weltmeisterschaft in Las Vegas an. Zudem plant sie, ihre Techniken weiterzuentwickeln und noch konstanter internationale Titel zu gewinnen. Ihr langfristiges Ziel ist es, den Sport weiter voranzutreiben und mehr Frauen für BJJ zu begeistern.
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