Berlin Barbell Podcastepisode 23: Warum Frauen schwerer Muskeln aufbauen als Männer?

Warum bauen Frauen schwerer Muskeln auf als Männer?

In dieser Episode auf dem Berlin Barbell Podcast beschäftigen wir uns mit dem Thema Muskelaufbau Frauen vs Männer.

Wir wollten dieses Thema aufgreifen, weil immernoch ein weit verbreitetes Stigma besteht - Frauen haben Angst mit dem Krafttraining anzufangen, weil sie nicht zu männlich werden wollen oder anders gesagt, sie haben Angst “Breit” zu werden. Leider ist das ein großes gesellschaftliches Thema, dass bis heute Frauen und Muskeln eher als etwas negatives betrachtet werden und sofort gleichgestellt wird mit Bodybuilding Frauen, die wirklich sehr Maskulin sind. Die Realität ist aber, dass du niemals so aussehen wirst. Gesellschaftlich und Sportwissenschaftlich gibt es hierzu Gründe.

Gesellschaftlicher Standpunkt Frauen und Muskeln

(Vorab: Dies ist unsere Sicht der Dinge und wie wir sie teilweise erleben oder schon erlebt haben. Es wird hier also eine mehr oder weniger persönliche Sicht dargestellt.)

Wenn wir den Querschnitt der Bevölkerung nehmen gehören für die meisten Frauen und Muskeln nicht zusammen. Sofort kommen Bilder von Bodybuilderinnen in den Kopf, die zugegebenermaßen sehr maskulin sind und auch für die meisten abschreckend wirken. Das Bild einer zierlichen Frau ohne Muskeln scheint den meisten mehr in das Frauenbild zu passen und auch Sportarten wie Laufen, Yoga, Reiten, also elegante und schöne Bewegungen machen das Bild komplett. Krafttraining ist hart, sehr hart und diesen Weg trauen sich zwar immer mehr Frauen zu gehen, doch ist die Angst etwas falsch zu machen, sich zu verletzen oder eben zu schnell zu viel Muskeln aufzubauen und gesellschaftlich nicht mehr ins Bild zu passen bei einigen vielleicht immer noch sehr groß, weshalb sie sich gar nicht erst trauen damit anzufangen oder schlichtweg einfach nicht möchten, weil Laufen gehen geht ja auch. Das Krafttraining tatsächlich gesundheitsfördernd ist, wenn wir auf das Thema Langlebigkeit, Knochendichte oder Verletzungsprevention kommen, scheinen viele oft auszublenden.

Wissenschaftliche Gründe, warum es Frauen schwerer haben Muskeln aufzubauen

Die meisten Frauen trainieren bei einer zu geringen Intensität. Das bedeutet, wer im Training nicht intensiv genug trainiert, setzt keinen Reiz für Muskelwachstum oder sagen wir nur sehr bedingt. Wie intensiv du trainieren solltest, ist individuell und hängt von Faktoren wie Trainingsstatus, Alter, Geschlecht, etc. ab. Zudem gehört zum Muskelwachstum auch die Zufuhr von Proteinen, um die Muskelproteinsynthese (Neubildung von Proteinen in den Muskelzellen) zu erhöhen. Ohne eine adequate Zufuhr gelingt dies nur bedingt.

Weiterhin gibt es physiologische Unterschiede. Frauen haben prozentual gesehen einen höheren Anteil an Fettmasse als Männer. Das bedeutet die Ausgangslage für das Aufbauen von Muskeln ist bereits eine Andere. Auch die Geschlechtshormone wie Testosteron kommen bei Frauen in anderen Verhältnismengen vor als bei Männern. Testosteron ist ein anabol wirkendes Geschlechtshormon und unterstützt das Muskelwachstum. Der Testosteronspiegel bei Frauen ist grundsätzlich geringer als bei Männern.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass wir einige Punkte in unserem Krafttraining berücksichtigen müssen, um einen optimalen Muskelaufbau sicherzustellen und auch dann werden wir nicht von heute auf morgen breit und muskulös. Das Bedarf Zeit, Erfahrung und regelmäßiges, intensives Krafttraining. Es wird gesagt, dass weibliche Trainingsanfänger im ersten Jahr pro Monat ca. 1 Pfund (0,4 gr) Muskelmasse aufbauen können(!). Dazu müssen unter anderem die oben genannten Variablen stimmen.

Also no worry Ladies, so schnell geht das mit dem “Breit” werden nicht! :)